Into The Somber Reservoir, 2020
Medium: video (00:05:00), booklet
Artistic Research

EN



Into The Somber Reservoir
is inspired by the documentary film, “Land des Schweigens und der Dunkelheit” by Werner Herzog. In 2020, I stumbled upon a video diary featuring a little girl named Julia, who is fully blind. Despite her condition, she navigates her world with remarkable ease, introducing her favorite objects and their locations in the video. Inspired by Julia, I embarked on a series of research to understand how blind individuals navigate a sighted world.

While accessibility design primarily focuses on everyday functionality, I believe it should also extend to art, music, theater, and events like the opera. My goal was to find ways to make visual art accessible to the blind, deaf, and visually impaired.

To gain a deeper understanding, I immersed myself in the experiences of the blind and visually impaired. The first phase of the project concluded with the theme of intimacy, a language felt rather than seen. For the deaf-blind and blind, intimacy encompasses feeling vibrations through guiding canes, listening to conversations, and relying on touch for navigation. To convey intimacy, I created a film using only my hands, accompanied by the music "I Lie" by David Lang, a composer known for his innovative approach to music that transcends genres. In this piece I Lie, David Lang expressed, “I chose this particular text because it has a darkly expectant feeling about it. It isn't about being happy or sad or miserable or redeemed; rather, it is about waiting for happiness or sadness or misery or redemption.”. Lang's music resonates with the emotions I realized in blindness and deaf-blindness.

This research project unfolded both before and during the COVID-19 pandemic, underscoring the importance of human connection and physical touch during times of social distancing and isolation.



DE


Into The Somber Reservoir ist inspiriert von dem Dokumentarfilm "Land des Schweigens und der Dunkelheit" von Werner Herzog. Im Jahr 2020 fand ich ein Filmtagebuch, in dem ein Mädchen namens Julia zu sehen ist, das vollständig blind ist. Trotz ihres Zustands navigiert sie mit bemerkenswerter Leichtigkeit durch ihre Welt und stellt in dem Video ihre Lieblingsobjekte und deren Standorte vor. Angeregt durch Julia begann ich mit einer Forschungsreihe, um zu verstehen, wie blinde Menschen sich in einer sehenden Welt zurechtfinden.

Barrierefreies Design konzentriert sich zwar in erster Linie auf die alltägliche Funktionalität. Jedoch sollte es sich auch auf Kunst, Musik, Theater und Veranstaltungen wie die Oper erstrecken. Mein Ziel war es, herauszufinden, wie man visuelle Kunst für Blinde, Gehörlose und Sehbehinderte zugänglich gestalten kann.

Um ein tieferes Verständnis zu erlangen, vertiefte ich mich in die Erfahrungen blinder und sehbehinderter Menschen. Die erste Phase des Projekts endete mit dem Thema der Intimität, einer Sprache, die man eher fühlt als sieht. Für taubblinde und blinde Menschen bedeutet Intimität, dass sie die Vibrationen von Führungsstöcken spüren, Gesprächen zuhören und sich bei der Navigation auf den Tastsinn verlassen. Um Intimität zu vermitteln, habe ich einen Film nur mit meinen Händen gedreht, begleitet von der Musik "I Lie" von David Lang, einem Komponisten, der für seinen innovativen Ansatz in der Musik bekannt ist, der über die Grenzen der Genres hinausgeht. David Lang beschreibt das Stück I Lie wie folgt: "Ich habe diesen Text ausgewählt, weil er eine düstere Erwartung in sich trägt. Es geht nicht darum, glücklich oder traurig oder unglücklich oder erlöst zu sein; vielmehr geht es um das Warten auf Glück oder Traurigkeit oder Elend oder Erlösung.". In Langs Musik schwingen die Gefühle mit, die ich bei Blindheit und Taubblindheit empfunden habe.

Dieses Forschungsprojekt fand sowohl vor als auch während der COVID-19-Pandemie statt und unterstreicht die Bedeutung von menschlicher Nähe und körperlicher Berührung in Zeiten sozialer Distanz und Isolation.

OrenOgen is a prototype of two pads that translate music into haptic frequencies and music notes into braille.